Im Jahr 1906 wurde die Gemeinde Latsch zur Marktgemeinde erhoben. Als Wappen wird der Marktgemeinde Latsch das Wappen des 1694 ausgestorbenen Adelsgeschlechtes der Annenberger verliehen, das seinen Wohnsitz auf der Burg Latsch hatte und mit der reichen Geschichte des Ortes auf das engste verknüpft war. Das Wappen der Annenberger besteht aus einem dürren Ast mit drei Rosen. Das Wappen verdankt seine Entstehung der Sage nach einem Gottesurteil: Ein Annenberger zog mit den Kreuzfahrern nach Jerusalem. Er hatte erst kurz vorher eine schöne, tugendhafte Jungfrau geheiratet und hatte noch keine Leibeserben. Nach seiner Rückkehr begrüßte ihn seine Frau glückstrahlend mit einem bildschönen Knaben auf dem Arm, den sie ihm als seinen Erstgeborenen vorstellte. Dem Ritter, der von Natur aus argwöhnisch war, stieg böses Misstrauen aus der Brust. Er überhäufte seine Frau mit den schwersten Vorwürfen wegen ihrer vermeintlichen Untreue. Auf die Beteuerung ihrer Unschuld antwortete der erzürnte Ritter: "An deine Unschuld glaube ich solange nicht, so lange dieser dürre Ast (den er gerade in der Hand hielt), nicht Rosen treibt." Betrübten Herzens, aber voll Vertrauen auf Gott, nahm die Edelfrau den dürren Ast mit in die Burgkapelle und flehte drei Tage und drei Nächte zum Himmel um ein Zeugnis ihrer Unschuld. Und siehe, am Morgen des dritten Tages blühten aus dem dürren Ast drei schöne, volle rote Rosen. Nun erkannte der Ritter die Zeichen Gottes, bat seine Gemahlin um Verzeihung und nahm das Bild des dürren Astes mit den drei Rosen in sein Wappen auf und nannte seine Burg Annenberg. Quelle: Dorfbuch Marktgemeinde Latsch - Latsch und seine Geschichte, Erscheinungsjahr 2007
14.03.2023: Auf Antrag der Gemeinde Latsch hat die Landesregierung das Wappen der Gemeinde Latsch mit dem gebogenen Ast und den drei roten Rosen genehmigt. Die Landesregierung hat am 14. März 2023 das Wappen der Gemeinde Latsch genehmigt. Das Wappen weist demnach folgende Merkmale auf: "in Silber ein leicht nach links geneigter und leicht gebogener, schwebender, beidseitig gestümmelter naturfarbener Ast, aus dem oben drei grün gestielte, gedornte und bespitzte, golden bebutzte rote Rosen wachsen". Der Gemeinde war es ein Anliegen, eine grafisch überarbeitete, heraldisch korrekte und für alle verbindliche Fassung des Wappens zu entwerfen und zu definieren. Die Gemeinde hat sich dabei auch auf die Expertise des Landesarchivars und Heraldik-Fachmanns Gustav Pfeifer gestützt. |